Heilbräuche

Heilbräuche,

 

nichtwissenschaftliche Praktiken zur Wiederherstellung der Gesundheit bei Mensch und Tier. Im Unterschied zu den Verfahren der Volksmedizin entstehen Heilbräuche als verbreitete Selbsthilfeverfahren bei ungenügender ärztlicher Versorgung der Bevölkerung. Einzelne Vorschriften der Heilbräuche sind teils schon aus spätantiker Tradition, teils aus der Kabbalistik belegt. Okkulte Literatur (z. B. Traumbücher) spielt eine größere Rolle bei der Vermittlung als naturkundliches Schrifttum (Kräuterbücher, Arzneibücher). Wichtig ist die Beziehung zwischen dem Kranken und dem »Wissenden«, dem man oft übernatürliche Heilungskräfte zuschreibt.

 

Literatur:

 

E. Grabner: Medizinisches in der Barockpredigt, in: Bayer. Jb. für Volkskunde (1986/87).